Akzeptanz
So steht die deutsche Bevölkerung zur Förderung von Erdgas und Erdöl im eigenen Land.
Im dritten Jahr des russischen Angriffskrieges hat die Bundesregierung die Energiekrise in Deutschland als beendet erklärt. Um die Folgen des Ausfalls russischer Gaslieferungen abzufedern, wurden in Rekordzeit LNG-Terminals in Deutschland gebaut. Was bedeutet das für die Menschen in Deutschland? Und wie schätzen sie vor diesem Hintergrund den Wert der heimischen Gas- und Ölförderung und der dahinter stehenden Industrie ein? Ist die Branche in Deutschland noch erwünscht oder wird sie sogar gebraucht?
Diesen Fragen ist das IMUG Institut im Auftrag des BVEG in einer repräsentativen Umfrage nachgegangen. Im Februar/März 2024 wurden bundesweit 2.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 75 Jahren zu ihrer Meinung befragt.
70 % sagen „Ja“ zur Erdgas- und Erdölförderung in Deutschland. Nur 1 % der Bevölkerung möchte diese Rohstoffe zu 100 % aus dem Ausland importieren.
Die Unabhängigkeit von Importen bleibt für die deutsche Bevölkerung das wichtigste Argument für die Erdgas- und Erdölproduktion im Land, trotz rückläufiger Werte. Weitere Argumente sind der Wunsch nach Preisstabilität und hohe Standards im Umweltschutz.
2024 | 2023 | 2022 | |
Unabhängigkeit von Importen | 40% | 50% | 60% |
Stabile Preise | 26% | 21% | 16% |
Umweltschutz | 25% | 15% | 17% |
Arbeitsplätze und Wertschöpfung | 13% | 9% | 7% |
Sicherheitsstandards | 10% | 8% | 6% |
Versorgungssicherheit | 8% | 14% | 8% |
Was ist für Sie der ausschlaggebende Grund für Erdgas und Erdöl aus Deutschland? Offene Frage, Mehrfachnennungen möglich |
1 von 3 der Befragten hält Erdgas in der Übergangsphase bis zur Klimaneutralität im Jahr 2045 für die beste Option. Die Kernenergie erhält ebenso viel Zustimmung.
2024 | 2023 | 2022 | |
Erdgas | 35% | 32% | 33% |
Erdöl | 10% | 10% | 10% |
Kohle | 6% | 6% | 9% |
Atomkraft | 35% | 37% | 29% |
Keine Angabe | 14% | 15% | 19% |
Welche konventionelle Energiequelle sollte Ihrer Meinung nach primär für die Übergangszeit genutzt werden? |
Das Thema CO2-Abscheidung und -Speicherung wird auch in Deutschland zunehmend in Politik und Medien diskutiert. Nach wie vor befürworten 46 Prozent der Befragten eine standortunabhängige Speicherung von CO2 als Maßnahme für den Klimaschutz. Wichtig dabei ist, dass sie sicher und preislich angemessen ist.
2024 | 2023 | |
Speicherung überall, wo es sicher und preislich angemessen ist | 46% | 46% |
Speicherung nur offshore (unter dem Meer) | 16% | 14% |
Speicherung nur im Ausland | 2% | 2% |
Speicherung auf gar keinen Fall | 17% | 18% |
Keine Angabe | 18% | 20% |
Es wäre zum Schutz des Klimas möglich, das entstehende CO2 abzuspalten und unterirdisch zu speichern. Wie stehen Sie zu einer solchen Speicherung? Und wo sollte sie erfolgen? | ||
2 von 3 der Befragten halten das Wissen und die Expertise der Erdgas- und Erdölproduzenten in Deutschland auch zukünftig für bedeutsam. Ebenso viele glauben, dass sich die Branche an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen wird.
Stimme voll und ganz zu | Stimme eher zu | Weder noch | Stimme eher nicht zu | Stimme überhaupt nicht zu | ||
Das Know-how der Branche zu Bohrungen und Arbeiten in der Tiefe wird auch in Zukunft wichtig sein | 2024 | 24% | 45% | 18% | 6% | 2% |
2023 | 19% | 47% | 19% | 7% | 2% | |
Die Branche wird sich in Zukunft weiterentwickeln, indem sie sich den veränderten Bedingungen anpasst | 2024 | 22% | 46% | 18% | 7% | 2% |
2023 | 17% | 49% | 20% | 7% | 2% | |
Das Bewusstsein für Energie und auch der Energiemarkt sind stark im Wandel. Fossile Energie wird in Zukunft immer mehr durch erneuerbare abgelöst. Was glauben Sie, wie sich die Branche der erdgas- und erdölfördernden Unternehmen entwickeln wird? Fehlende zu 100 %: keine Angabe |